eXentriX Tour 2015 – Ardèche
Auch in diesem Jahr ging´s mit der eXentriX-Truppe wieder auf WochenTour unter Tage – diesmal etwas früher als gewöhnlich schon im April. Das diesjährige Ziel war nach zwei Jahren Slowenien zur Abwechslung mal wieder das Departement Ardèche in Südfrankreich 😉 Wie schon im Jahr 2012 quartierten wir uns in der Nähe des malerischen Örtchens La Bastide de Virac ein, ein idealer Ausgangspunkt für die zahlreichen Höhlen in der Gegend…
Tag 1 – Grotte de St. Marcel – Ressau IV
Nach dem obligatorischen Eingrillen nach der langen Anfahrt am Samstag stand am ersten Tag ein Besuch der Grotte de St. Marcel auf dem Programm. Hier waren wir zwar schon mehrfach, aber bei 57km Länge gibt es noch mehr als genug Unbekanntes zu sehen und zu entdecken. Für diese Tour hatten wir das Resseau IV auserkoren… Wie sich herausstellte eine ziemlich schweißtreibende und äußerst sportliche Tour. Nicht nur die Länge, sondern auch die zahlreichen Seileinlagen (immer wieder ging es an überwiegend bereits eingebauten Seilen hoch und runter) forderten uns, wurden aber mit tollen Eindrücken und Bildern belohnt. Besonders der Salle du Cypress und der Pont D´Arc, die Steinbrücke kurz vor Ende des Resseaus war eindrucksvoll… Aber auch unterwegs gab es viel zu bestaunen – leider war die Zeit auf dem Rückweg dann doch etwas knapp (und nach über 10h Tour ließ auch die Motivation etwas nach), so dass die Bildausbeute etwas mager blieb. Dafür war der Muskelkater am Folgetag umso größer 😉
Bildergallerie St. Marcel – Resseau IV
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Tag 2: Grotte Estevan & Barbette
Am zweiten Tag ließen wir es etwas ruhiger angehen und wählten als Ziel die beiden Grotten Estevan und Barbette. Beide lassen sich separat befahren, sind aber auch über einen langen schmalen Schluf miteinander verbunden (den wir aber heute mal ausließen und lieber die beiden Haupteingänge wählten 😉 ). Ein Teil des Teams kannte die Höhlen bereits aus einer früheren Tour, fand sie aber lohnenswert genug für einen weiteren Besuch – zu Recht, wie sich herausstellte. Wir teilten uns auf und während die eine Hälfte des Teams zunächst in die Barbette einfuhr, seilte der Rest durch den ziemlich engen Einstieg in die Estevan ab… Anschließend wurde dann getauscht. Diesmal ließen wir uns mehr Zeit für ausgiebige Foto-Sessions und so entstanden die folgenden Bilder:
Bildergallerie Grotte Estevan & Barbette
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Tag 3: Aven Souchon
Am dritten Tag stand die Aven Souchon auf dem Programm. Über diese Höhle hatten wir im Vorfeld einiges gehört/gelesen und waren sehr gespannt – es war die Rede von einem erst kürzlich entdeckten Höhlenbereich mit weißem, unberührtem Sinter und einer nahezu unberührten Höhle… Leider sollte sich herausstellen, dass die Berichte wohl schon ein wenig älter waren und die Aven Souchon leider nicht mehr ganz so unberührt war… Nichtsdestotrotz ist sie äußerst sehenswert und die auch der sportliche Aspekt kommt hier definitiv nicht zu kurz: es gibt einige sehr knackige Engstellen und über 100m vertikale Seilstrecken auf dem Weg nach unten. Immer wieder seilt man direkt an tollen Tropfsteinen vorbei, die zum Teil gigantische Ausmaße annehmen – ein tolles Erlebnis.
Kurz vor Erreichen des Höhlenendes (der letzte Seil-Abschnitt war gerade geschafft) schlug hier zum ersten Mal unser CO²-Warngerät an und zwang uns zur Umkehr, so dass wir nach knapp 7 Stunden wieder das Tageslicht erblickten.
Bildergallerie Aven Souchon
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Tag 4: Event de Peyrejal
Am 4. Tag entschieden wir uns für die Event de Peyrejal. Diese eindrucksvolle Höhle (das Titelbild oben in der „berühmten“ Druckröhre hat sicher manch einer schon anderswo gesehen) stand schon länger auf unserer Wunschliste, eine Befahrung ist aber stark wetterabhängig, da nahezu das gesamte Höhlensystem mehrfach im Jahr komplett unter Wasser steht. Hinzu kommt, dass in der Peyrejal oftmals sehr hohe CO²-Werte erreicht werden, die eine Befahrung ebenfalls unmöglich bzw. zu gefährlich machen.
Das Wetter der vergangenen Wochen war jedoch recht trocken, kein Regen angekündigt und Gasmessgeräte waren an Board – also begaben wir uns an den knapp 100m tiefen Abstieg durch den künstlich geschaffenen Eingang. Der erwies sich als recht anspruchsvoll und auf den ersten 20m auch als verdammt eng 😉 Unten angekommen ändert sich das Bild aber schlagartig – das SRT-Equipment wird in den kilometerweiten Gängen (mit einer Gesamtlänge von >20km) nicht mehr benötigt und man kann in aller Ruhe die beeindruckenden Gallerien, kleine Seen und natürlich die Druckröhren bestaunen. Irgendwann schlug allerdings auch hier unser Warngerät Alarm und wir begaben uns auf den Rückweg – den sehenswürdigsten Teil konnten wir zum Glück bewundern und verbuchten die Befahrung als vollen Erfolg 😉
Bildergallerie Event de Peyrejal
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Tag 5: Goule de Foussoubie
Am 5. Tag waren wir uns zunächst etwas uneinig, wie das heutige Programm aussehen sollte. Zur Wahl standen die verschiedenen Varianten der Foussoubie sowie eine Durchquerung von der Aven Cordier zum Event de Foussoubie. Wir beschlossen, uns die Dinger einfach mal anzuschauen 😉
Am Eingang der wasserführenden Goule de Foussoubie war dann schnell klar: Da wollen wir rein – wozu hatten wir schließlich unsere Neoprenanzüge mitgeschleppt? Gesagt, getan. Hier rächte sich dann, dass wir schlecht vorbereitet waren, denn recht schnell ging das Seil aus und wir mussten erst mal Nachschub holen. Auch die Wegführung war etwas unklar, so dass wir einfach mal auf Gut Glück die Höhle erkundeten. Die Wassertemperatur war eisig (4-6°), aber zur Abwechslung mal ein wenig rumzuplanschen war ein toller Spaß. Irgendwann entschlossen wir dann aufgrund zu hohen Wasserstands, akutem Seilmangel und drohender Unterkühlung den Rückzug anzutreten 😉 . Fotos gibt´s leider nicht viele, dafür war es einfach zu naß, aber: wir kommen wieder, mit dickerem Neopren und mehr Ausrüstung im Gepäck.
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Tag 6: Grotte de St. Marcel – Gallerie A
Zum Abschluß der Tour ging es am letzten Tag noch einmal in die Grotte de St. Marcel, da wir noch einmal den Schlüssel ergattern konnten und uns die Höhle bisher nie im Stich gelassen hat. Diesmal wurden als Ziele die Gallerien A-C (und noch einige andere…) auserkoren. Den Anfang kannten wir ja mittlerweile, aber kurz hinter dem „Labyrinthe“ bogen wir ab Richtung Gallerie A… Nunja, was soll ich sagen? Die Tour entsprach nicht ganz dem, was wir sonst von der St. Marcel gewohnt waren und entpuppte sich als eine einzige Tortur… Die gesamte Wegstrecke war unglaublich eng, aufrechtes Gehen war nahezu nie möglich, und bis auf vereinzelte Tropfsteine und einige ausgetrocknete Sinterbecken zeigte sich die Marcel hier nicht von ihrer schönen Seite… Zumindest im Nachgang hat die Etappe zwar trotzdem Spaß gemacht, empfiehlt sich aber nicht unbedingt für eine Wiederholung oder Nachahmung, wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann 😉
Bilder-Gallerie St. Marcel – Gallerie A
Und so ging erneut eine tolle und erlebnisreiche Woche zu Ende… Frankreich ist immer wieder eine Reise wert und ich bin sicher, dass es nicht der letzte Abstecher ins Departement Ardèche war. Jungs, es war wir immer klasse mit Euch – vielen Dank!

Gruppenfoto eXentriX 2015 🙂