Balkan Tour 2018 – Unterwegs nach Montenegro

Etappe 1: Slowenien, Kroatien & Bosnien

Mai 2018. Nachdem wir uns im letzten Jahr unser „Trümmerchen“ zugelegt haben (einen Toyota Hilux Pickup mit kleiner Wohnkabine, der auch abseits des Asphalts zu Hause ist 😉 ),  und ich den halben Winter daran herumgeschraubt und umgebaut habe, wurde es langsam Zeit für die erste große Tour. Abseits der Touristenhochburgen, unberührte Natur und das ganze am liebsten noch offroad, so war der Plan. Als Hauptziel hatten wir uns nach einiger Recherche Montenegro ausgeguckt, aber natürlich ist ein Stück weit auch der Weg das Ziel und so hieß unser erstes Etappenziel „Triglav Nationalpark“ in Slowenien, gefolgt von Kroatien und Bosnien.

Der Triglav Nationalpark ist der einzige Nationalpark Sloweniens und liegt an der Grenze zu Österreich und Italien in den julischen Alpen. Er ist benannt nach dem gleichnamigen höchsten Berg Slowiens und bietet eine fantastische Bergkulisse mit unberührter Natur. Hier entspringt auch der Fluss Soca, der schon an der Quelle seine verblüffende Türkisblaue Farbe zeigt, die im weiteren Verlauf noch intensiver und beeindruckender wird. Über den Vrsic-Pass führt eine kleine Straße über ca. 40km entlang der Soca durch den Park, das Panorama ist wirklich eindrucksvoll: Hohe, schneebedeckte Berge ringsum und immer wieder herrliche Blicke auf die türkise Soca, die von Dutzenden kleinen Hängebrücken überspannt wird – ein echtes Wanderparadies. Beim nächsten Besuch wird definitiv der Neopren-Anzug eingepackt, die zahlreichen Rafting-Touren dort sahen wirklich verlockend aus 😉

soca500

Wir wanderten einige Kilometer entlang der Soca zur Quelle, die nur über einen kleinen einfachen Klettersteig zu erreichen ist, genossen die regionalen Köstlichkeiten (Sauerkrautsuppe mit Bohnen und Pökelfleisch – sehr zu empfehlen! 😉 ) und quartierten uns für eine Nacht im idyllischen Camp Triglav ein, wo wir Anfang Mai fast alleine waren. Auch wenn wir gerne noch länger geblieben wären, aber der Wetterbericht verhieß nichts Gutes und da wir nicht gleich zu Beginn unserer Reise ins Trödeln kommen wollten ging es am nächsten Tag nach einem kurzen Abstecher zur Fortress Kluze weiter in Richtung Kroatien… 

Da wir für 100km Autobahn kein Slowenisches „Pickerl“ kaufen wollten entschieden wir uns für die kurvenreiche Landstraße, wo uns plötzlich der kleine Ort Stanjel ins Auge fiel – idyllisch auf einem Berg gelegen und schon aus der Ferne äußerst einladend anzusehen. Wie sich herausstellte zu Recht – ein wahres Kleinod am Wegesrand mit verträumten Gassen, alten Stadtmauern, den Resten einer Burg und wunderbaren Ausblicken…

Am nächsten Morgen fuhren wir über schöne Landstraßen mautfrei nach Kroatien und spulten anschließend erst mal einige Kilometer auf der Autobahn ab. Das erste Ziel in Kroatien war das Velebit-Gebirge – ein Nationalpark, in dem u.a. auch die Winnetou-Filme gedreht wurden.  Hier ging es das erste Mal offroad – zunächst gut 50km über Forst- und Waldwege, anschließend entlang einer abenteuerlichen Schotterpiste durchs Gebirge… Die Strecke erwies sich als relativ einfach, aber es war trotzdem schön, endlich mal wieder abseits des Asphalts unterwegs zu sein – noch dazu in solch einer grandiosen Landschaft!

velebit_pano600

Bei Karlobag schwenkten wir nach guten 5h Offroad auf die Küstenstraße und hielten Ausschau nach einer Unterkunft für die Nacht. Fündig wurden wir im „Camp Stine“, einem sympatischen Platz direkt am Meer. Die Zufahrt war bereits so steil und abenteuerlich, dass größere Wohnmobile hier sicher nicht anzutreffen waren und so verbrachten wir gleich zwei ruhige Tage fast alleine, nur in bester Gesellschaft einiger anderer Overlander.

Am folgenden Tag gab es zum Ausgleich ein wenig Touristen-Programm: Zuerst besuchten wir Trogir – ein schönes Städtchen mit toller Altstadt, was aber völlig überlaufen ist (es gibt in der ganzen Stadt wohl kaum einen Quadratzentimeter, wo keine Tische/Stühle auf Touristen warten) und sich auch gleich das Prädikat „Touristenabzocke Nr.1“ einhandelte: pro Stunde sollten wir hier schlappe 10€ Parkgebühren als Wohnmobil bezahlen. Entsprechend kurz fiel der Besuch aus und wir wir bummelten weiter die Küste gen Süden entlang und besuchten unterwegs noch einige mehr oder weniger verschlafene Fischerdörfchen und Kastelle. Dass die Fahrt gen Süden plötzlich durch den Grenzübergang zu Bosnien unterbrochen wird, nur um wenig später wieder in Kroatien zu münden war eine willkommene Abwechslung – und dank des günstigen Sprits in Bosnien auch der ideale Tankstop 😉

So richtig konnte uns Kroatien nicht in seinen Bann ziehen (oft war es uns einfach zu touristisch und überlaufen) und so entschieden wir uns, Dubrovnik für den Rückweg aufzuheben (nur einen Blick von oben gab es auf die historische Altstadt) und zügig weiter Richtung Montenegro zu fahren.  Schließlich war dies das Hauptziel unserer Balkanreise und dort sollte das Abenteuer Offroad dann richtig losgehen…

Aufgenommen im Mai 2018.

Hier geht´s zum zweiten Teil…

 

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