Slowenien 2013 – Jama pri Sv. Treh Kraljih, Markov Spodmol, Skocjanske Jame

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eXentriX Tour 2013 – Slowenien

Tourbericht, Teil 2

Ursprünglich stand für den Mittwoch eine Befahrung der Kacna Jama auf unserem Programm – mit mehr als 200m senkrechter Seilstrecke und gemütlichen 14 Umstiegsstellen im Einstiegsschacht. Nach den Erfahrungen der ersten Tage, der Tatsache, dass dort unten 14km Gänge auf Erkundung warten und nicht zuletzt auf Anraten von Ortskundigen haben wir dann aber doch eingesehen, dass die Aktion für einen Tag viel zu optimistisch geplant und einfach unrealistisch war. Das ganze wird nachgeholt, dann aber in einer Mehrtagestour im nächsten Jahr 😉

Tag 4 – Jama pri Sv. Treh Kraljih

Stattdessen lud uns Peer, ein ortskundiger befreundeter Höhli aus Österreich (der schon bei der Zelske Jama mit im Boot war ;)) ein, mit ihm die Jama pri Sv. Treh Kraljih, auch Dreikönigshöhle genannt, zu befahren. Das sollte ein recht sportliches Unterfangen werden, denn es handelt sich um eine Durchstiegshöhle, die so ziemlich alles zu bieten hat: senkrechte Passagen am Seil, waagerechte Querungen, Canyons, Kletterstellen, Engstellen, große Hallen… zudem ist die Höhle ein wahres Labyrinth, das sich über mehrere Ebenen erstreckt.

Sportliche Herausforderungen...

Sportliche Herausforderungen…

Etliche Fixseile sind bereits fest in der Höhle verbaut, aber auch ein 40m Seil wird benötigt und mehrfach unterwegs abgezogen und wieder mitgenommen – ohne jemanden, der sich hier auskennt oder verdammt gut klettert ein Unternehmen, was schnell schiefgehen kann.   Zum Glück hatten wir beides dabei ;), also stand einer Befahrung nichts im Wege…

Die Befahrung war dann wie erwartet ziemlich anspruchsvoll und sportlich, aber auch sehr abwechslungsreich und hat mir super gefallen – ein wunderbarer Kontrast zum Wasserplanschen und Ab- und Aufseilen in großen Hallen :-).   Die Spiegelreflex blieb allerdings in der Unterkunft, daher gibt´s nur ein paar Action-Fotos (vielen Dank an Andre und Kai für die Bereitstellung):

Nach 5-6h waren wir wieder am Tageslicht angekommen und ließen den Tag bei einem netten Essen (und Bier mit dem einladenden Namen „Human Fish“ :)) im nahegelegenen Vrhnika ausklingen… Vielen Dank an Peer an dieser Stelle für die tolle „Führung“!

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Tag 5 – Markov Spodmol

Der fünfte Tag stand dann wieder im Zeichen des Wassermanns – die zweite wasserführende Höhle, die Markov Spodmol, stand auf der Agenda. Aber erstmal mussten wir dort hinkommen – was sich nur bewaffnet mit OSM-Karten und Straßennavigationskarten als ziemlich schwierig herausstellte, denn alle eingezeichneten Straßen hörten ca. 3km vor den Koordinaten auf.  Wir (=Team 2) testeten Feldwege, landeten in Sackgassen, auf Wiesen und in Bachbetten, nur nicht an der Spodmol.  Team 1 war zwar mittlerweile dort angekommen, aber Handy-Empfang gab es dummerweise auch nicht :-).   Nach fast 2h Herumirren standen wir dann aber schließlich doch allesamt am richtigen Parkplatz, auch wenn beide Autos bis dahin ein wenig gelitten hatten…

Der niedrige Wasserstand an der Spodmol versprühte Optimismus, wenn überhaupt war nur ein kleines Rinnsal zu erkennen.  Das Flussbett ist dort meist trocken, aber die noch recht frischen Spuren der Wassermassen, angeschwemmten Baumstämme und Äste ließen erahnen, dass das Wasser hier auch gerne mal ein gutes Stück höher steht – und dass die letzte Flut noch nicht sonderlich lange her war. Bewaffnet mit Boot und Neopren ging es also los – und wir fühlten uns recht schnell ein wenig an die Falkensteiner Höhle erinnert.

Gang in der Markov Spodmol

Gang in der Markov Spodmol

Auf etwa 600m Länge erwarteten uns faszinierende, mit unzähligen Fließfacetten geschmückte Gänge, einige Seen, die es zu durchschwimmen galt und wie in slowenischen Höhlen üblich einige beeindruckende Tropfsteinformationen. Den letzten Teil der Höhle erreicht man nur mit Seilzeug (<20m), er bietet aber noch einige wirklich lohnenswerte Eindrücke, bis schließlich ein tiefer, mehrere hundert Meter langer Siphon den weiteren Weg versperrt.
Insgesamt eine überschaubare, weniger anspruchsvolle Tour, aber dafür gespickt mit einigen tollen Fotomotiven:

Bildergallerie Markov Spodmol – Mai 2013:

Im Anschluß erkundeten wir noch ein wenig die Gegend, suchten den Eingang der nahegelegenenen Vodna Jama (und fanden ihn sogar ;)) und irrten erneut durch die Tiefen der slowenischen Wälder…  Zum Glück war die andere Hälfte des Teams bereits durchgestartet, um den Grill anzuwerfen und die Vorräte aufzustocken, so stand einem gemütlichen Tagesausklang nichts im Wege…

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Tag 6: Skocjanske Jame

Am letzten Tag machte uns dann das Wetter einen gehörigen Strich durch die Rechnung – es schüttete wie aus Eimern und ein Ende war nicht in Sicht.  Die ursprünglich geplante Škamprlova Jama fiel buchstäblich ins Wasser und nach einiger Diskussion entschlossen wir uns zum Touri-Programm und einer Besichtigung der Skocjanske Jame, die zum Unesco Weltkulturerbe gehören…

Schlucht in den Skocjanske Jame

Schlucht in den Skocjanske Jame

Mit mehreren Hundert Menschen geführt und voll beleuchtet durch eine Höhle zu streifen war ein ziemlich ernüchternder Kontrast zum Programm der vorherigen Tage,  aber dennoch zog einen die Skocjanske nach kurzer Zeit in Ihren Bann – die unterirdische, kilometerlange Schlucht ist dermaßen gigantisch, dass einem die Kinnlade offen stehen bleibt. Hier wurden dann auch gleich die ersten Kontakte geknüpft, um vielleicht mal abseits der Touristenroute tiefer und auf eigene Faust in diese faszinierende Höhle vorzudringen 😉

Fotografieren ist hier nicht so gerne gesehen, aber auch unter Zeitdruck konnte ich ein paar mal Kamera und Stativ auspacken und ein paar beeindruckende Bilder schießen:

Bildergallerie Skocjanske Jame – Mai 2013:

Am letzten Abend gab es schließlich noch eine Verköstigung regionaler Spezialitäten (die hauptsächlich aus ca. 20 verschiedenen Spiritousen der umliegenden Dörfer bestand :-)) durch unsere sehr nette Vermieterin – die slowenische Gastfreundschaft ist wirklich einmalig! So ging eine tolle und erlebnisreiche Woche mit vielen unter- und überirdischen Eindrücken zu Ende…   Ganz herzlichen Dank ans gesamte Team, es war wieder mal Spitze!  Hoffentlich „to be continued…“ im nächsten Jahr! 😉

Gruppenfoto in der Markov Spodmol

Gruppenfoto in der Markov Spodmol

 

qByter,  Mai/Juni 2013

Link zum 1. Teil des Tourberichts

 

1 Antwort zu Slowenien 2013 – Jama pri Sv. Treh Kraljih, Markov Spodmol, Skocjanske Jame

  1. Tony Cash sagt:

    Also ich finde, Ihr solltet Euch zukünftig auf die im Bericht sogenannten „weniger anspruchsvollen“ Touren beschränken – da haben wir „Erdoberflächenbleiber“ dann mehr von den fantastischen Fotos 😉

    Auch der zweite Teil des Tourberichts ist wieder sehr informativ und spannend erzählt, und die Bilder sind (wie gewohnt) eine Klasse für sich!

    Nochmals Dankeschön für´s Zeigen und Erzählen und viele Grüße aus Dortmund,
    Tony Cash

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